Die geschichtliche Entwicklung der Infrarot-Nutzung

Die (passive) Nutzung von Wärmewellen bzw. Wärmestrahlung ist so alt wie die Menschheit selbst. Denn die Sonne sendet seit Jahrmillionen im unsichtbaren Teil des Lichtspektrums Infrarotwellen aus, welche alle Gegenstände und Lebewesen auf der Erde unmittelbar erwärmen.

Daher ist es schon verwunderlich, dass das Prinzip der Wärmegewinnung mit Hilfe von Infrarotstrahlung bis heute keine maßgebliche Rolle gespielt hat. Immerhin entdeckte Friedrich Wilhelm Herschel bereits im Jahr 1800, dass Farben einen Erwärmungseffekt besitzen, welcher jenseits des roten Bereiches des sichtbaren Lichtspektrums am Stärksten war (er nannte das Phänomen "Ultrarot").

Stattdessen nahm die fortschreitende Weiterentwicklung der Dampfmaschine seit dem 18. Jahrhundert weitaus mehr Einfluss auf die Heizungstechnologie. Dass die Idee, mit Infrarotwärme zu heizen, schließlich wieder aufgegriffen wurde, verdanken wir der bemannten Raumfahrt. Russische Ingenieure suchten in den 1960er Jahren nach einer Methode, wie sie mit möglichst wenig Strom eine hohe Heizleistung erzielen konnten.

In Schweden und den skandinavischen Ländern wird die Infrarotheizung schon seit 30 Jahren genutzt. Hierzulande erlangte sie erst seit dem drastischen Anstieg der Öl- und Gaspreise mehr Aufmerksamkeit als interessante Alternative zu herkömmlichen Heizsystemen.